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Die Schnitt Preise 2025 wurden vergeben
Nach vier intensiven Festivaltagen endete am Montag, den 27. Oktober 2025, die 25. Ausgabe von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst. Im der Kölner Kunstbar wurden feierlich die Schnitt Preise 2025 für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilm vergeben. Den Ehrenpreis Schnitt erhielt Patricia Rommel.
Den mit 7.500 Euro dotierten Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm erhaltet Andrew Bird für die Montage von Die Saat des heiligen Feigenbaums. Die Jury – bestehend aus Judith Angerbauer, Katharina Blum, David Clay Diaz, Elena Pedrazzoli und Jörg Volkmar – begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Die Montage des Films schafft es durchgehend, die äußere und innere Spannung der Geschichte spürbar zu machen und dabei stets die Balance des Ensembles zu halten. Sie lässt den Figuren Raum in ihren Widersprüchen und Konflikten und macht gleichzeitig den Druck, unter dem sie stehen, erlebbar. Das originale Videomaterial ist schockierend, präzise ausgewählt und so eingesetzt. dass die schmerzhafte Realität die fiktionale Erzählung politisch auflädt. Der Rhythmus des Films entfaltet sich von einem stillen, beobachtenden Drama zu einem feministischen Thriller, der aufdeckt, wohin ein autoritäres System führt: zu Misstrauen und Gewalt – bis in die engste Familie hinein. Der Editor stand vor der Herausforderung, einen Film in Abwesenheit des Regisseurs zu kreieren und dies ist ihm auf beeindruckende Art und Weise gelungen.“
Der Preis Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm (7.500 €) wurde an Hannes Bruunfür die Montage des Dokumentarfilms The Landscape and the Fury verliehen. Die Jury – bestehend aus Ulf Albert, Paola Calvo, Noemi Ehrat, Michelle Koch und Valentin Thurn – kommentierte: „Wir zeichnen eine Montage aus, die einen atmosphärischen Sog erzeugt und gleichzeitig einen Resonanzraum für Reflexion eröffnet. Der Schnitt verdichtet ebenso präzise wie sensibel eine filmische Spurensuche zum Bild einer Landschaft und ihrer Narben im Spiegel unerwarteter Solidarität im Kontext der gewaltvollen Geschichte und Gegenwart des Ortes."
Die Jurys des Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm und des Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm entschieden gemeinsam über die Vergabe des mit 2.500 Euro dotierten The Edit Space Förderpreis Schnitt, ermöglicht durch The Edit Space und das Land NRW. Der Preis ging an Kaspar Haußig und Jakob Michal für die Montage des Kurzfilms Tough Moves. Die Auszeichnung wurde gemeinsam von beiden Jurys vergeben: „Die von uns ausgezeichnete Montage kreiert das einfühlsame Porträt eines Heranwachsenden im Spannungsfeld von Faust und Kopf, Sieg und Niederlage, Disziplinierung und Zuneigung. Uns überzeugt die offene und nicht wertende Haltung des Films gegenüber seinen Protagonist*innen, deren vielschichtige Beziehungen wesentlich durch die Montage erzählt werden.“
Ermöglicht durch die Unterstützung der Imhoff Stiftung, zeichnete auch die Junge Festivaljury – bestehend aus sechs filminteressierten Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren – herausragende Montageleistungen aus.
Den Preis In der Sektion Spielfilm erhielt Andrew Bird für Die Saat des heiligen Feigenbaums. Die Jury würdigte die emotionale Tiefe und den gelungenen Perspektivwechsel zwischen den Figuren, der Nähe und Mitgefühl schafft. Trotz schwieriger Produktionsbedingungen – etwa der Abwesenheit der Regie und einer Sprachbarriere – sei es gelungen, dokumentarisches Material sensibel einzubetten und die Realität der Proteste im Iran 2022 eindrücklich erfahrbar zu machen.
In der Sektion Dokumentarfilm Ausgezeichnet wurde Farahnaz Sharifi für My Stolen Planet. Die Jury lobte die gelungene Verbindung von persönlichen Erlebnissen und politischer Geschichte sowie die respektvolle Darstellung realer Gewalt. Die Montage vereine eigene Aufnahmen, Found Footage und Dokumente staatlicher Repression zu einem stimmigen Gesamtbild, in dem Voiceover und Bildsprache harmonisch ineinandergreifen.